Edles braucht nicht unbedingt eine Werbekampagne
Ein Kunst- oder Antiquitätenhändler, der vor allem mit edlen, sehr hochwertigen Stücken handelt, kann es sich leisten, auf Werbung nahezu vollständig zu verzichten. Oftmals reicht schon der dezente Hinweis, dass es ihn gibt. Die exklusive Zielgruppe, die er anspricht, findet ihn und wird ihn regelmäßig aufsuchen, um zu sehen, was er an Neuem anzubieten hat.
Genau so scheint es sich mit der Luxusmarke Creed zu verhalten. Durch auffällige Werbekampagnen, über die man spricht, hat sich das Label jedenfalls bestimmt keinen Namen gemacht. So verwundert es nicht, dass es auch zur Markteinführung des Unisexduftes Creed Royal Oud im Jahr 2011 keine ausgeklügelte Kampagne gab. Der Hinweis, dass dieses neue Parfum erschienen ist, scheint vollkommen ausgereicht zu haben. Gut möglich, dass schon alleine die Nachricht, Creed habe ein neues Parfum, funktioniert hat.
Diese Zurückhaltung in Sachen Werbung ist natürlich nichts anderes als sehr raffiniertes Marketing. Das Unternehmen kann diesbezüglich auf eine lange Tradition zurückblicken. Das Marktschreierische jedenfalls war noch nie der Stil des Hauses. Kein Wunder also, dass die Düfte von Creed vor allem auch bei jenen gut ankommen, die ansonsten stets im Lichte der Öffentlichkeit stehen - bei Models etwa oder auch Hollywoodstars. Klar, dass es dann natürlich auch eine Rückwirkung auf das breitere Publikum gibt. Allein die dezenten Hinweise, dass beispielsweise Marlene Dietrich, Audrey Hepburn, Romy Schneider, Gary Cooper oder Cary Grant Creed-Parfums getragen haben, haben vollkommen ausgereicht, um die Düfte des Hauses für eine bestimmte Zielgruppe interessant zu machen - und zwar ganz ohne große Werbekampagnen. Man hat sich so ein ganz bestimmtes Image geschaffen, von dem natürlich auch Creed Royal Oud nach wie vor profitieren kann.